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gedanken,hardware

Alu sparen mit Edelstahl

Erstellt: 05.01.2013 Lesedauer 1 - 2 Min.

Beim „Handelsblatt“ habe ich unter dem Titel »So funktioniert die Öko-Kapsel« ein paar bunte Bilder gefunden, die ich nicht unkommentiert lassen kann. Klingt ja erst mal ziemlich cool: Statt der Alu-Einweg-Packungen für die hippen Kaffeemaschinchen, die Herr Clooney bewirbt, kann man einen befüllbaren Edelstahl-Einsatz kaufen, der dem Hersteller zufolge viel Geld spart.

Zugegeben. Die Aluteile, durch die das Wasser gepresst wird um es — der Werbung folgend — in unvergleichlich leckeren Kaffee umzuwandeln, sind eine Umweltsauerei. Ich persönlich verstehe darüber hinaus nicht, weshalb ich mir das Kilo Kaffee für rund 100 Euro kaufen soll, damit es in die zu den Kapseln passende Maschine reinpasst.

Die Idee einer selbst befüllbaren Kapsel liegt recht nah. Andererseits frage ich mich, ob 33 Euro Einstand für das Teil und der Herstellertipp, nach dem brühen etwas abzuwarten, weil man sich sonst die Finger verbrennt, wirklich eine Problemlösung darstellen. Denn für mich und zwei, drei Bekannte „fix lecker Kaffee“ fällt unter diesen Bedingungen aus. Der Letzte wird dann wohl gebrüht, wenn der Erste getrunken ist.

Darüber hinaus braucht es das Pulver, wenn es aromatisch sein soll, frisch gemahlen und ruhige Hände für das Einfüllen in die fummelige Kapsel. Daraus entwickelt sich dann rasch ein Gerätezoo, damit es das erfüllende Kaffee-Erlebnis gibt. Da drängt sich mir die Frage auf, ob womöglich ein grundlegend anderer Ansatz signifikant erbaulicher wäre: Einfach gleich eine Maschine kaufen, die aus Bohnen Kaffeemehl macht und dann auch gleich Wasser durchpresst, das wohlduftend in einer Kaffeetasse und einer Flüssigkeitsmenge meiner Wahl gesammelt wird. Das lässt sich mutmaßlich kostenneutral realisieren, es können weniger Teile versehentlich im Müll landen – gewohnheitsmäßiges Wegschmeißen der Kapsel aus Edelstahl durch Bekannte sollten einkalkuliert werden – und die Krümmelei beim Kaffee-Einfüllen entfällt.

Deutlich einfachere Bedienung, geringerer Platzbedarf, weniger Dreck — eigentlich ist das schon einiges an Argumenten. Der extremste Vorteil von allem ist in meinen Augen jedoch, dass sich zügig hintereinander weg mehrere Kaffee, Cappuccini, Espressi oder was die Maschine sonst so hergibt, realisieren lassen. Ohne Alu-Müll, ohne Edelstahl-Ersatz, mit vergleichsweise preiswertem Kaffee aus der Kilo-Tüte für 9-15 Euro. Und der — wenn ich ganz ehrlich bin — schmeckt mir erheblich besser als der überteuerte Kapselkaffee.