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Spechtschutz für Insektenhotels

Erstellt: 01.07.2020 Lesedauer 1 - 2 Min.

Spechte haben unsere Insektenhotels als „Snack-Buffet“ entdeckt. Doch die Idee war eine andere, deshalb waren Maßnahmen erforderlich.

Hinweis: Die Bilder sind erst nach Abschluss der nachfolgend beschriebenen Maßnahme entstanden.

Wir haben zwar einen recht großen Garten, der Einiges für Insekten bietet, doch mit den „Wohnmöglichkeiten“ war es eher suboptimal. Daher haben wir ein Siedlungsprojekt „Insektenhotels“ gestartet. Mittlerweile sind acht unterschiedlich große Wohnblocks an einer präzise gen Süden ausgerichteten Wand eingeweiht und in weiten Teilen schon bezogen (ein großes fehlt hier auf dem Bild). Es schwirrt und summt dort, wie es der Plan war.

Doch der Plan ließ außer acht, dass dieses Treiben den Jägern der Kleinspezies ebenfalls auffiel. So kam es regelmäßig zu „Hausdurchsuchungen“, bei denen Einzimmer-Appartments der Kategorie „Schilfhalm“ und „Bambusröhrchen“ aus den Wohnblocks gezerrt wurden. Bei einigen der Kategorie „angebohrtes Holz“ zeigten Einbruchsspuren, dass hier Angriffe auf Bewohner stattgefunden hatten. Das Maß war voll, als ich eines Morgens massive Sachbeschädigungen an einem der Außenwände feststellen musste: Hier hatte offensichtlich ein Specht das für ihn zu kleine Loch für einen Hausbesuch „angepasst“.

Als verantwortungsvoller Vermieter war es daher geboten, die Siedlung besser vor derartigen Angriffen zu schützen. Die naheliegende Idee: Einfriedung mittels Zaun. Denn in den bereits vermaschten Bereichen gab es keine Angriffsversuche. Irritierenderweise war jedoch ausgerechnet der „Zaun“ das Problem. Einerseits sollte er hinreichend große Maschen haben, damit das Durchschlüpfen alter und neuer Bewohner ungehindert möglich ist, gleichzeitig jedoch schmal genug, um Herrn Specht, Frau Amsel und Familie Elster den Eindruck eines Buffets zu nehmen. Weil die hiesigen Baumärkte dafür offenbar keinen Markt sehen, hatten sich kein passendes Angebot. Daher war tatsächlich eine Bestellung via Internet erforderlich, die mich aufgrund der Mindestmenge für absehbare Zeit mit Hasendraht der Maschenweite 12x12mm ausgestattet hat – das dürfte noch für diverse Insektenhäuser reichen.

Damit habe ich die gefährdeten Abschnitte der Häuser so eingefasst, dass zwischen Zaun und Haustüren noch ca. 2 cm Platz ist – selbst wenn der Schnabel der gefiederten Räuber durch passt, sollte es damit schwer bis unmöglich sein, Hausbewohner innerhalb des Gebäudes anzugreifen. Für „draußen“ gelten die üblichen Regeln: Wer erwischt wird, verliert. Mit zwei täglich aufgefüllten Futterstellen versuchen wir die (vermutlich dadurch wachsende Zahl) Vögel zu entschädigen.

Soweit sich das nach einigen Tagen beurteilen lässt, war die Maßnahme wirksam. Die Insekten schwirren weiter, es gibt keine (erkennbaren) Angriffsversuche mehr. Zu Vergleichszwecken sind zwei Insektenhotels noch ganz und eins teilweise ungeschützt – für die eventuell notwenige Nachrüstung ist ja noch Zaun da…