Weil die Kartoffel-Ausbeute im letzten Jahr „überschaubar“ war, haben wir uns im Frühjahr nach alternativen Sorten umgesehen. Gestern war Ernte.
Bisher kam immer „Salome“ in die Erde. Wobei „Erde“ das falsche Wort ist. Nördlich von Berlin ist die beherrschende Bodenstruktur Sand. Das mag für Spargel und Blaubeeren gut sein, Kartoffeln sehen das allem Anschein nach anders. Daher haben wir uns weitere Sorten für einen „Ertragstest“ besorgt. „Salome“ tritt gegen vier spontan gewählte Mitbewerber an.
Das „Testfeld“ bestand aus je sechs Knollen je Sorte in einer Reihe. Bei „Salome“ waren es die übrig gebliebenen Kümmerlinge des Vorjahres. Als Kompensation dieses Mangels gegenüber gekauften Setzknollen sind bei dieser Sorte acht „Grünbereiche“ in die Wertung eingegangen. Aufgrund der bei uns herrschenden extremen Abwesenheit von Regen waren es außerordentliche Bedingungen, die grundsätzlich die Erwartungen tiefer gehängt haben. Das hatte sich bei einer Teilernte vor drei Wochen bereits abgezeichnet. Es wurde nur gelegentlich etwas Wasser via Gartenschlauch spendiert, ansonsten waren die Pflanzen sich selbst überlassen.
Die Ernteergebnisse
Blauer Schwede
Diese Sorte hat trotz der widrigen Bedingungen einigermaßen vernünftigen Knollengrößen geliefert, wobei eine Setzknolle einen „Ausfall“ hatte, denn dort gab es keine Funde im Boden.
Salome
Die im Vergleich zu den erworbenen Setzknollen doch recht kümmerlichen Salome-Setzlinge haben sich wacker geschlagen. Wobei an einer Pflanzstelle teiweise bis zu drei (kleine) Knollen in den Boden kamen. Dass bei mehr Chancen und 33% Prozent größere Fläche beim Ertrag „nur“ Platz zwei herauskam, bestätigt den Eindruck des letzten Jahres. Auch sind die Knollen in der Größe stark variierend, Tendenz „eher kleiner“.
Rote Emmalie
Die „Rote Emmalie“hat ebenfalls einen Hang zu kleineren Knollen, teilweise ziemlich klein. Die Form ist eher länglich, es gibt eine starke Triebbildung an den neuen Knollen.
Delphine
„Delphine“ hat mit einigen großen Knollen beim Gewicht einigermaßen aufholen können. die Menge war optisch doch eher überschaubar. Auch hier war bei einer Knolle keinerlei Ertrag im Boden.
Violetta
Violetta war mit Blick auf den Ertrag ein „Totalausfall“. Gewogen hatte ich die Setzknollen leider nicht, denn hier könnte es sogar sein, dass mehr Masse in den Boden gesteckt wurde, als letztendlich heraus kam.
Aufgrund der Menge war „Violetta“ die erste Sorte im Geschmackstest. Sie schmeckte im Vegleich zu Salome angenehmer. Wegen des im Vergleich sehr niedrigen Ertrags ist unser Boden wohl ungeeignet für sie. Bei den anderen Sorten steht der „Verkostungstest“ noch an. Die subjektiven Eindrücke werden hier sukzessive nachgereicht.