Im Nachgang zum letzten Artikel „Schriftgrößenanpassung“ wurde das Layout von BUOA! überarbeitet.
Eine schwer vermittelbare Wahrheit für Kunden, deren Webseiten von mir erstellt und/oder gepflegt werden: Webseiten sind nie fertig, sie kennen nur »Zwischenstände«. Das gilt gleichermaßen für die eigenen.
Bei BUOA! war zwar die Anpassung bereits vorhanden. Doch die „Variablen-Variante“ ist wartungsfreundlicher. Als das Stylesheet offen war,… — nun, der Effekt ist ad-hoc deutlich. Bisher war die Raumnutzung auf dem PC zurückhaltend. Nun wird vorhandener Platz besser für bequemer lesbare Seiten verwendet. Insbesondere für durch jahrzehntelange Bildschirmarbeit strapazierte Augen. Wer kleinere Schrift mag, kann das Browserfenster zusammenschieben oder die Skalierungsfunktion1 des Browsers nutzen.
In der Navigation wird der aktuelle Bereich hervorgehoben. Hier ist das relativ übersichtlich, denn es gibt keine Unternavigation. Doch es ist dennoch eine Hilfe. Die Darstellung erfolgt nur noch mit zwei Fonts, fett und kursiv wird vom Browser generiert. Mit Blick auf Ladezeiten und Datenvolumen auf dem Mobiltelefon ist der marginale Unterschied bei der Darstellung (so er denn überhaupt auffällt) vertretbar.
Das „Herumprobieren mit variablen Fonts wurde meinerseits nach intensiver Suche abgebrochen. Sie bieten zwar mehr Möglichkeiten (s. Wortwei.de – die vermeintlich unterschiedlichen Schriften sind ein einziger Font). Doch fast alle aktuell verfügbaren Schriften in diesem Format benötigen weiterhin immer noch zwei Dateien für eine vollständige Abdeckung ( „normal“, „kursiv“, jeweils mit "wght" in der Stärke einstellbar). Die fallen darüber hinaus bemerkenswert groß aus. Das steht im krassen Widerspruch zum angestrebten Ergebnis einer „schnellen“ Seite.
Der Maßstab dafür ist definitiv aus der Zeit gefallen, doch mit einer Drosselung auf GPRS-Geschwindigkeit beim Seitenaufruf lässt sich körperlich erfahren, worin der Unterschied liegt.
Während die Startseite von „BUOA!“ in unter fünf Sekunden „wie gewünscht“ angezeigt wird, dauert es bei der „Wortwei.de“ ca. 50 Sekunden, bis die Darstellung mit dem gewählten Font erfolgt. Rund 47 Sekunden früher ermöglicht natürlich schon ein Systemfont das Lesen – so lang wartet niemand, wobei das augenscheinlich von manchen Seiten-Designern erwartet wird (s.u.).
Die Schrift „Commissioner“ bietet zwar vielfältige Möglichkeiten in einer einzigen Datei, doch die ist 263k groß – das dauert. Bei BUOA! ist die Schrift „Bitter“ keine 10k groß.
Für Codebeispiele wird nun klassisch „Courier“ verwendet (~19k), die gegenüber der bisher verwendeten Schrift „Lexend-Decca“ Serifen aufweist. Das ist zweifellos Geschmackssache, doch Studien belegen, dass Schriften mit Serifen besser und ermüdungsfreier gelesen werden können. Was nachvollziehbar erscheint: Wenn „Schnörkel“ für eine bessere Unterscheidung der Buchstaben sorgen, lassen sich sich schneller entziffern.
Ernster Hintergrund für's „Erbsen zählen“
Für eine Gemeinde2 habe ich pro bono eine Webseite erstellt, die für Ukraine-Flüchtlinge Informationen anbietet. Minimale Bandbreitenanforderung erschien dafür dringend geboten: Auf der Flucht in Kriegsgebieten dürfte 5G eher die ausnahme sein. Was zur Folge hat, dass die „Mutterseiten“ der Gemeinde keine gute Figur machen. Selbst beim Festnetzzugriff gibt es „Gedenksekunden“,mit GPRS-Drosselung werden sie praktisch unerreichbar. Die Seite soll dort erst erscheinen, wenn sie „fertig zusammengebaut“ ist Wofür über 6 MB für die erste Anzeige geladen werden müssen, wogegen die „Ukraine-Hilfe“-Seite mit gerade mal 40k auskommt, ohne dass sie wesentlich anders aussieht. Allerdings könnte dort schon gelesen werden, während die Schrift geladen wird – was jedoch bereits nach rund vier Sekunden erledigt ist.
Wofür die „rund 6MB mehr“ nötig sind, ist unklar.Klar ist lediglich, dass sie keinen Vorteil bieten.
Nachtrag: Mir missfällt die „fett“-Darstellung im Firefox. Deshalb kommen jetzt noch 13kb für den „fetten Font“ für „Bitter“ dazu.