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Contao 2.11 auf > 3.2.x aktualisieren

Erstellt: 16.04.2014 Lesedauer 5 - 6 Min.

Mein Kommentar zur Version 3.2.xx hat eine Resonanz ausgelöst, die ich hier zusammenfassend beantworten will.

Es gibt dazu schon diverse Anleitungen im Netz. Ich habe dazu eine sehr eigene Meinung. Natürlich kann man sich von einer Version 2.11 zu einer Version 3.2.x hocharbeiten. Dem will ich jedoch entgegen stellen, dass man sich dabei einer Serie von vorhersehbaren Schwierigkeiten aussetzt. Nicht einmal, sondern mit jedem Zwischenschritt, den man dafür gehen muss. Ein Brachial-Umstieg von 2.11 auf die aktuellste 3.2.x wird nicht funktionieren. Denn dazwischen liegen schlicht zu viele Innovationsschritte, die vom Contao-Entwicklerteam realisiert wurden. Zumindest was das Updaten bzw. Upgraden betrifft, kann Innovation manchmal ziemlich aufwändige Folgen haben. Ich habe es zwar nicht konkret probiert, aber selbst ein unmodifiziertes Contao 2.11.6 ohne Erweiterungen wird sich mutmaßlich nur mit ziemlicher Nacharbeit in eine 3.2.9 verwandeln.

Im vorangegangenen Artikel habe ich eine sehr wichtige Option schlicht nicht genannt: Man kann womöglich mit Copy & Paste signifikant schneller den Umzug realisieren, als mit einer Serie von Updates und den damit verbundenen Nachbesserungen. Damit bekommt man einerseits eine saubere aktuelle Installation, räumt dabei die bestehende Seite auf und setzt sich erst gar nicht vorhersehbaren Blutdruckschwankungen aus, die diverse Fehlermeldungen sehr wahrschleinlich auslösen werden. Dafür gibt es ein ziemlich schlichtes Kochrezept:

  1. XAMPP oder etwas Vergleichbares installieren
  2. Ein aktuelles Contao dort installieren
  3. Prüfen, welche Erweiterungen in der 2.x-Version verwendet werden und schauen, ob es die für die aktuelle 3.x Version gibt.
    • Wenn ja: Erweiterung installieren
    • Wenn nein: Prüfen, ob man sie wirklich braucht, ob es eine Alternative gibt, oder ob man sich selbst was bauen kann.
  4. Die Erforderlichen CSS- und Template-Dateien anlegen, falls möglich, aus der bestehenden Installation die Inhalte per Kopie heranholen
  5. Die Seitenstruktur anlegen
  6. Die Inhalte der bestehenden Seiten in die noch leeren Seiten kopieren:
    • Leeres Element anlegen
    • Vorzugsweise HTML-Code aus der bestehenden Installation in die neue kopieren (Editor in den Benutzereinstellungen deaktivieren)
    • Bilder, etc. in die neuen Strukturen ablegen und von dort einbinden
  7. Seiten testen, korrigieren, hochladen.

Natürlich ist das ist Arbeit. Allerdings ist das Resultat eine stabilere Installation ohne Altlasten, die irgendwann hochkommen, wenn man gar nicht mehr damit rechnet. Dieses Vorgehen hat vor allem den Charme, dass man die Neue nicht mit Gewalt in das Alte hineinquetschen muss, sondern mit den jetzt gebotenen Möglichkeiten ganz anders an angestrebte Ergebnisse herangehen kann. Hier ist die Innovation von Contao wieder ein Segen. Denn manches, wofür man sich in den älteren Versionen ordentlich gequält hat, geht jetzt sehr einfach von der Hand.

Ein — ebenfalls unerwähnter — weiterer Aspekt ist: Als Contao-Verwender entwickelt man sich (normalerweise) weiter, was Wissen und Fähigkeiten betrifft. Wenn ich mir ältere Installationen von mir ansehe, muss ich eingestehen, dass ich mich — mit dem jetztigen Erfahrungshintergrund betrachtet — dort nicht unbedingt immer mit Ruhm bekleckert habe. Ich wusste es damals halt nicht besser. Jetzt schon. Also warum die Jugendsünden aufkochen und weitertragen? Genau dort liegen die Minen, auf die man tritt, wenn man es am wenigsten braucht. Also erst gar nicht mitnehmen, sondern freies Feld bearbeiten.


Kommentare

rost | 07.06.2014

Das man nicht von 2.11 nach 3.2 updaten kann, halte ich für ein Gerücht. Es sind zwei LTS-Versionen und die meisten nur Nutzer werden genau diesen Weg gehen.

Ich persönlich habe gerade meine Installationen von 2.11.17 ohne Umweg nach 3.2.11 aktuallisiert:

Zuerst mir curl und tar die neuen Daten auf den Server geschrieben, dann mir rsync in die Installationsverzeichnisse verteilt (ob das der Weisheit letzter Schluss ist, muss sich noch zeigen), dann das Installtool gestartet. Das Datenbank läuft in mehreren Schritten - also ein paar mal aufs Knöpfchen drücken...

dann noch einloggen, prüfen und fertig!

Antwort von Norbert Simon

Ich habe nirgends behauptet, dass es nicht geht. Ich dokumentiere lediglich die Probleme, die bei mir aufgetreten sind. Waren halt alles keine 0815 Installationen. Bei der einen, bei der es klappte, gab es anschließend massive Performance-Probleme. Sauber neu aufgesetzt, waren sie weg. Das fallweise auszuprobieren, ist dann mehr Aufwand als eine Neuinstallation ohne Altlasten.

rost | 08.06.2014

"Ein Brachial-Umstieg von 2.11 auf die aktuellste 3.2.x wird nicht funktionieren." - hm, klingt für mich schon so, als ob es nicht ginge. Grundsätzlich geht es. Klar kann es immer Probleme geben, ich fände es auch besser, wenn von LTS zu LTS es deutlich einfacher und sicherer ginge... - aber dafür gibt es wohl das kostenpflichtige Live-Update...

Antwort von Norbert Simon

Dieser Artikel hat einen Vorgänger. Da steht anfangs «Wobei das — wie ich jetzt nach einigen schmerzhaften Experimenten weiß — typischerweise nicht dem Kernprogramm, sondern verwendeten Modulen geschuldet ist.» Da steht (zugegeben: sehr kompakt), dass ich bei meiner Beschreibung nicht von einer „nackten“ Kern-Contao-Installation ausgehe.

Das Live-Update hätte in diesen konkreten Fällen ziemlich sicher ebenfalls gestreikt. Denn bei den internen Änderungen logischer Dinge (neue und geänderte Objekte), sowie der Modulverfügbarkeit lässt sich manches nicht 1:1 portieren (wenn überhaupt). Es wäre daher ein recht hoher Nacharbeitungsaufwand erforderlich, der womöglich den Zeiteinsatz einer sauberen Neuinstallation überschreitet.

Zweifellos ist Contao ein CMS, das sich vergleichsweise einfach aktualisieren und aktuell halten lässt. Genau darin versteckt sich jedoch aus meinen Erfahrungen ein Problem, was das „LTS zu LTS“ betrifft: Sobald Versionen dazwischen aktualisiert wurden, schleppte man Ballast mit sich, der mit reinen Updates/Upgrades immer größer wurde. Machte die Pflege aufwändiger und die Installation jedenfalls nicht stabiler.

Das darf und kann man selbstverständlich anders sehen. Aber hier oben lautet der zweite Satz: «Ich habe dazu eine sehr eigene Meinung.» Unter dieser Flagge fahren alle meine Artikel hier. Ich räume ein, dass meine Schreibweise einen gewissen Absolutheitsanspruch suggeriert, der allerdings so weder zutrifft noch die Intention ist. Es gibt — zum Glück — immer mehrere Wege nach Rom.

Mick | 24.07.2014

Hallo, habe nur eine Frage: Was kostet das update, mein Anbieter will dafür 300€ haben, ist das gerechtfertigt!? Vielen Dank vorab!!!

Antwort von Norbert Simon

Ob ein Contao-Update 300 € wert ist oder nicht, lässt sich ohne weitere Informationen nicht sinnvoll beantworten. Denn letztendlich ist völlig unklar, was dafür getan wird, bzw. getan werden muss.

Für eine belastbare Aussage zu dieser Frage sind deshalb diverse weitere Infos erforderlich, z.B. von welcher Version zu welcher Version, wie viele Seiten, müssen Plugins aktualisiert oder abgelöst werden, sollen damit noch weitere Anpassungen oder Ergänzungen erfolgen,… — alles kostenbeeinflussende Parameter.