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Wildkamera-Stativ

Erstellt: 16.08.2024 Lesedauer ~2:30 Min.

Zur Ermittlung, wer nachts unsere Gemüsebeete umgräbt, lag eine „Trail Camera“ auf der Hand. Das Problem: für den passenden Bildausschnitt fehlt an der dafür erforderlichen Stelle der Baum, an den die Kamera montiert werden kann. Die Lösung: Ein freistehendes Einbeinstativ im Selbstbau.

Ein Gummiring, mit einem ankerförmigen Haken an der Außenseite 🔍
Der „Ankerhaken“ der Fixierschlinge kann in die Schlinge eingehängt werden, die so „drumherum“ satt „obendrüber“ verwendet werden kann.
Der erste Versuch erfolgte mit Klemmzwingen aus dem Werkzeugkasten, an dem die (mitgelieferten) Mini-Stative für Kamera und Solarzelle1 mit „Expanderschlingen“ fixiert waren.

Diese etwas spezielleren Spanngummis werden bei uns zum Anbinden von Pflanzen an Rankgitter oder Pflanzstäbe verwendet. Sie sind lange haltbar, UV-beständig und denen sich mit dem Wachstum der Pflanzen, im Gegensatz zu Draht, der einwächst. Für diesen Versuch waren sie die erste Wahl, weil sie rumlagen.

Eine Wildkamera, deren Stativ mit Expanderschlingen an einer Klemmzwinge fixiert ist. Die Zwinge klemmt an einer Bretterwand. 🔍
Klemmzwingen erübrigen das Bohren von Löchern für die Stativ-Halterungen.
Das funktioniert überraschend gut. Zumindest so lange, wie etwas vorhanden ist, an dem die Klemmzwinge sicheren Halt findet. Da es keine Dauerinstallation sein sollte, war festschrauben an einer Schutzwand ebenso ungeeigent wie festbinden.

Doch die Klemmzwingen versagten im weiteren Verlauf beim Einsatz am nachbarlichen Maschendrahtzaun. An der Zwinge der Kamera brach ein Klemmarm ab, der andere verhedderte sich glücklicherweise im Zaun. Das verhinderte den Absturz. Geschuldet war das definitiv der grenzwertigen Spannweite, die der Zaunpfahl der Zwinge abnötigte.

Doch weder Schutzwand noch Zaunpfahl waren die „ideale Stelle“ für den aus meiner Sicht besten Bildausschnitt der Kamera. Dort fehlte jedwede Befestigungsmöglichkeit. Ein vorhandenes, hochwertiges Kamerastativ für unbestimmte Zeit Wind und Wetter aussetzen, wiederstrebte mir. Deshalb wurden die Lagerbestände für ein „Resterampen-Stativ“ durchforscht. Das entstand aus

  • Einem ca. 2m langen, 10mm dicken Torstahl
  • Einem ca. 50 cm langen Kantholz
  • Zwei Eindrehmuffen M6 mit passender Schraube
  • Ein paar Holzschrauben

Materialwert < 5 €.

Die im Text beschriebene Konstruktion steckt im Rasen: oben die Solarzelle, mit etwas Abstand darunter die Wildkamera 🔍
Das „Einbeinstativ“ steht sicher und ist perfekt für den Garteneinsatz.

Das halbierte Kantholz wurden jeweils mit einem Loch für den Torstahl und einem für die Eindrehmuffe versehen. Gegenüber der Muffe wurden die vorhandenen Mini-Stative für Kamera und Solarzelle angeschraubt. Die Schraube in der Eindrehmuffe klemmt das Kantholz am Torstahl in der gewünschten Höhe verdrehsicher fest.

Das Ergebnis ist keine Schönheit, dafür war es in wenigen Minuten wortwörtlich zusammengezimmert und fungiert nun als „freistehendes Einbeinstativ“:

Der Torstahl kann mühelos im Garten in den Boden gesteckt werden. Es ist keine Konstruktion „für die Ewigkeit“, doch selbst hochpreisigste Stative altern bei einem derartigen Einsatz schnell. Sollte der Torstahl noch mehr rosten, oder das Kantholz unansehnlich werden, ist das belanglos. Waren „Reste“, die nun einen Nutzen erfüllen. Weshalb Bastler sie aufheben…

Wie „wetterfest“ die Konstruktion ist, muss sich noch zeigen. Direkt über dem Gras beschlägt die Linse bei hoher Luftfeuchtigkeit, es ist mir noch unklar ob sie von oben oder unten kommt.

Ihren Zweck hat die Kamera bereits erfüllt. Die nächstlichen Gartenarbeiter wurden bereits inflagranti erwischt:

1Die verwendete Kamera hat eine Ladefunktion, was überraschend gut funktioniert. Der Akku bleibt (zumindest jetzt im Sommer) voll.