Zur Ermittlung, wer nachts unsere Gemüsebeete umgräbt, lag eine „Trail Camera“ auf der Hand. Das Problem: für den passenden Bildausschnitt fehlt an der dafür erforderlichen Stelle der Baum, an den die Kamera montiert werden kann. Die Lösung: Ein freistehendes Einbeinstativ im Selbstbau.
Diese etwas spezielleren Spanngummis werden bei uns zum Anbinden von Pflanzen an Rankgitter oder Pflanzstäbe verwendet. Sie sind lange haltbar, UV-beständig und denen sich mit dem Wachstum der Pflanzen, im Gegensatz zu Draht, der einwächst. Für diesen Versuch waren sie die erste Wahl, weil sie rumlagen.
Doch die Klemmzwingen versagten im weiteren Verlauf beim Einsatz am nachbarlichen Maschendrahtzaun. An der Zwinge der Kamera brach ein Klemmarm ab, der andere verhedderte sich glücklicherweise im Zaun. Das verhinderte den Absturz. Geschuldet war das definitiv der grenzwertigen Spannweite, die der Zaunpfahl der Zwinge abnötigte.
Doch weder Schutzwand noch Zaunpfahl waren die „ideale Stelle“ für den aus meiner Sicht besten Bildausschnitt der Kamera. Dort fehlte jedwede Befestigungsmöglichkeit. Ein vorhandenes, hochwertiges Kamerastativ für unbestimmte Zeit Wind und Wetter aussetzen, wiederstrebte mir. Deshalb wurden die Lagerbestände für ein „Resterampen-Stativ“ durchforscht. Das entstand aus
- Einem ca. 2m langen, 10mm dicken Torstahl
- Einem ca. 50 cm langen Kantholz
- Zwei Eindrehmuffen M6 mit passender Schraube
- Ein paar Holzschrauben
Materialwert < 5 €.
Das halbierte Kantholz wurden jeweils mit einem Loch für den Torstahl und einem für die Eindrehmuffe versehen. Gegenüber der Muffe wurden die vorhandenen Mini-Stative für Kamera und Solarzelle angeschraubt. Die Schraube in der Eindrehmuffe klemmt das Kantholz am Torstahl in der gewünschten Höhe verdrehsicher fest.
Das Ergebnis ist keine Schönheit, dafür war es in wenigen Minuten wortwörtlich zusammengezimmert und fungiert nun als „freistehendes Einbeinstativ“:
Der Torstahl kann mühelos im Garten in den Boden gesteckt werden. Es ist keine Konstruktion „für die Ewigkeit“, doch selbst hochpreisigste Stative altern bei einem derartigen Einsatz schnell. Sollte der Torstahl noch mehr rosten, oder das Kantholz unansehnlich werden, ist das belanglos. Waren „Reste“, die nun einen Nutzen erfüllen. Weshalb Bastler sie aufheben…
Wie „wetterfest“ die Konstruktion ist, muss sich noch zeigen. Direkt über dem Gras beschlägt die Linse bei hoher Luftfeuchtigkeit, es ist mir noch unklar ob sie von oben oder unten kommt.
Ihren Zweck hat die Kamera bereits erfüllt. Die nächstlichen Gartenarbeiter wurden bereits inflagranti erwischt: