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mg4,gedanken,e-mobilität

Anderthalbtausend Kilometer

Erstellt: 19.07.2023 Lesedauer ~4:20 Min.

Für mich als „Wenigfahrender“ sind 1.500 Kilometer in rund zwei Monaten deutlich mehr als üblich. Doch wie mit allem Neuen will man das ja auch – hier im doppelten Wortsinn – „erfahren“. Der MG 4 hat einiges an neuen Erfahrungen spendiert…

Foto meines MG4 „fizzy orange“ 🔍
Bevor Fragen kommen: Das „echte“ Nummernschild lautet anders.

Vorweg möchte ich anmerken, dass der Kauf des „MG 4“ ein relativ spontaner Impuls war. Ich habe mich zwar generell mit dem Thema „E-Auto“ beschäftigt. Doch weil ich das als „Gebrauchsgegenstand“ betrachte, der in einem gesunden Preisverhältnis zur Nutzung stehen muss, sind alle technisch interessanten Kandidaten aus wirtschaftlicher Sicht ausgeschieden.

Diese „Lücke“ konnte der „MG 4 Luxury“ mit dem als Vorführwagen reduzierten Preis „wohlwollend betrachtet“, schließen. Genau genommen war er für meine „mehr will ich für ein Auto nie ausgeben“ - Grenze immer noch zu teuer. Doch weil alles teurer wird, habe ich eingesehen, dass ich mein Limit der Zeit anpassen muss.

Meine Bedingungen für ein E-Auto waren (und sind):

Als „Nebenbedingungen“ darf das Auto natürlich trotzdem optisch ansprechend aussehen, sollte dabei außerdem einen angemessenen Komfort sowohl auf der Kurz- als auch auf der Langstrecke bieten.

Der MG 4 bietet das, wobei das bereits mit dem „Standard“ weitestgehend erfüllt gewesen wäre. Ein paar Ausstattungsmerkmale des „Luxury“ fand ich „altersgerecht angemessen“. Ob es die tatsächlich gebraucht hätte, sei dahin gestellt. Ich hatte schlicht keine Lust, mich später über etwas Fehlendes zu ärgern.

Die Pflicht

Das Auto erfüllt so weit alle Erwartungen.

Allerdings gibt es noch Anlaufschwierigkeiten der Marke MG in Europa. Der Service ist zwar sehr engagiert, die Herangehensweise an Problemlösungen nachvollziehbar, doch die tatsächliche Lösung konkreter Probleme zumindest gefühlt „suboptimal“. Bisher gibt es primär auf der Software-Seite Probleme. Das hat den Charme der „nachträglichen Lösbarkeit“. Wobei sich fairerweise einige der „Probleme“ subjektiv durchaus unterschiedlich bewerten lassen.

„Hardware-seitig“ nervt mich lediglich der Umstand, dass ich daran scheitere, die Frontscheiben-Düsen zu überreden, den Reinigungsstrahl so auf die Scheibe zu richten, dass er auch bei variierender Fahrtgeschwindigkeit in irgendeiner Weise nützlich für die Scheibenwischer ist. Ansonsten ist „alles schick“, zumindest, wenn ich einige Details ausblende, über deren Notwendigkeit sich ebenfalls subjektiv streiten lässt:

Speziell bei den Software-Problemen zeigt sich MG sehr bemüht um eine Lösung. Allerdings läuft das über mehrere Stationen. Einerseits muss die Werkstatt den Fehler feststellen, der dann an MG Deutschland gemeldet wird. Dort wird dann entschieden, ob für das jeweilige (!) Fahrzeug ein Update verfügbar ist und freigeschaltet werden kann oder eine Meldung an die Zentrale in China erfolgt, die dafür ein Update bereit stellen muss. Unabhängig von der tatsächlichen Lösbarkeit der Anfrage kann allein das deshalb „dauern“.

Weshalb ein Software-Update zwar technisch in einer Stunde möglich sein dürfte, sich dabei jedoch praktisch über mehrere Tage hinziehen kann.

Allerdings bin ich Realist und habe auch schon hinreichend Erfahrungen mit anderen Herstellern. Die räumliche Distanz ist wahrscheinlich das kleinste Problem. Ich habe mal keine 100 km vom Opel-Werk entfernt gewohnt. Da war die lapidare Antwort auf ein technisches Problem: »Für die Fehlermeldung „56“ gibt es im Handbuch keine weiteren Infos. Dafür haben wir keine Lösung«. Was echt blöd ist, wenn das Auto mit halbvollem Tank in einer leicht abfallenden Linkskurve beim Brensen ausgeht und damit der Bremskraftverstärker den Dienst verweigert1.

Deshalb bin ich mit dem aktuellen Handeln der Beteiligten durchaus zufrieden. Ein bisschen mehr Kommunikation wäre womöglich hilfreich. Ein „wir suchen noch“ ist ziemlich entwaffnend und spart wiederholtes Nachfragen.

Die Kür

Dieses Auto macht Spaß.

Sowohl beim Fahren, also auch beim Blick auf den Verbrauch. Wenn ich zu Hause „tanke“, kosten mich (bei aktuell hohen Strompreisen) 100km Strecke rund 6 € Strom. Mit dem Vorgänger waren es (mindestens) 12 € für Superbenzin. Je nachdem, wann ich an die Säule gefahren bin.

Die Anhängerkupplung ist jetzt endlich dran (dafür fehlte bei der Abholung noch die Zulassung, deshalb musste sie später angebaut werden), zum Ausprobieren fehlte noch die Zeit.

Aktuell steht das Auto für Software-Updates in der Werkstatt, die mir ein „verbrennendes“ Leihfahrzeug geliehen hat, damit ich nach Hause komme. Dieses Auto lässt mich meinen elektrischen MG 4 ziemlich vermissen. Wie schnell sich der Mensch doch an angenehmes gewöhnen kann…

Diese Reihe wird in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt und mit der Themengruppe „mg4“ markiert.

1Das hat sich zufällig Monate später beim Kauf einer Ersatzsicherung gelöst. Der Mechaniker hinter dem Thresen meinte, ich solle das Blinkerrelais (!!) tauschen. Die (damals) fünf Mark habe ich aus reiner Neugier investiert. Der Motor blieb mit halbvollem Tank in abfallenden Linkskurven beim Bremsen nach dem Austausch des Blinkerrelais an.