Mit einer gestern erhaltenen »Jetzt wird ausgelieft«- E-Mail ist SoftMaker Office 2024 offizell „kaufbar“. Bedauerlich. Ich hatte gehofft, das einige bestehende Mängel noch ausgemerzt werden.
Ich werde kein Update auf SoftMaker Office 2024 machen.
Meine Gründe
Google warnt seine Angestellten vor der Verwendung der hauseigenen KI zur Textgenerierung. Weil damit sensible Information an die KI übermittelt werden. Das muss ja so sein, wie sonst soll ChatGPT passende „Fakten“ dazu erfinden? Will ich so eine Funktion verankert in einer Software auf meinem Rechner? Oder signifikant schlechtere Übersetzungen gegenüber der Online-Version von DeepL? Oder eine „Textanalyse“, die meinen Schreibstil manipuliert? Online-Zwang?
SoftMaker Office 2024 NX ist schon mal raus.
Bleibt die „Kaufversion“. Das völlig unbrauchbare Handling von Bildern (keine Textkopien mit Bildern im Block, Position geht beim Anfassen verloren, kein korrektes Verschieben mit Absätzen, etc.) ist mir eigentlich schon k.o.-Kriterium genug. Dazu kommen allerdings noch einige richtig ärgerliche Details, z.B. unterschiedliche Formatierung von Text je nach Ausgabeziel (PDF hat z.T. völlig anderen Zeichen-/Zeilenfluss als die Druckerausgabe).
Die „neuen PDF-Funktionen“ sind weiterhin deutlich hinter dem „Stand der Technik“ zurück.
Mit der angepriesenen „Word-Kompatibilität“ ist es schnell vorbei, wenn eigene Absatz- und Zeichenformate, Kopf-/Fußzeilen und andere „exotische“ Stilmittel verwendet werden. Bei längeren Texten kann allein das Öffnen des gleichen Dokuments mit TextMaker oder Word mehrere Seiten (!) längeren oder kürzeren Text bedeuteten (in einem Dokument mit ca. 150 Seiten). Inklusive aller damit verbundenen Effekte, beispielsweise verschobenen Seitenumbrüchen und Bildern, falsche Inhaltsverzeichnisse wg. veränderter Seitennummerierung, … . Wobei mir diese Kompatibilität eigentlich egal wäre, wenn dafür „kompatibel“ wäre, was Word kann: Bilder mit Blöcken kopieren (s.o.) oder eine zumindest im Ansatz brauchbare Gliederungsfunktion.
Fatalerweise hat mich der Hinweis auf „Kompatibilität“ MS-Office wieder näher gebracht. Word ist für mich als „Tastenarbeiter“ in der Bedienung ziemlich „gruselig“mit den „Bilderleisten“ – doch die kann ich zumindest per Tastatur bedienen. TextMaker bietet zwei Bedienkonzepte an, von denen keins rund läuft. Die aktuelle Version von Word ist bei (etwas) längeren Texten überraschend „fluffig“ – das erinnere ich anders. Zumindest formt der aktuelle Status quo des MS-Office-Pakets eine Idee, weshalb bei SoftMaker der Blick an diesem Programmpaket haftet. Das halte ich persönlich für den falschen Weg. Es braucht keinen weiteren „MS-Office-Clone“, es fehlt eine „MS-Office Alternative“.
Ich würde es begrüßen, TextMaker würde sich endlich frei schwimmen und selbstbewusst ein unabhängiges SoftMaker-Office entwickeln. Das mit eigenen Stärken glänzt, statt sich als Nachahmung zu positionieren. Womit wahrscheinlich eine ganze Menge Probleme vom Tisch wären, an denen weiterhin mit wenig Aussicht auf Besserung „herumgedoktert“ wird bzw. werden müsste.
Schade, schade, schade.