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Einen Rankbogen selbst bauen

Erstellt: 16.09.2021 Lesedauer 2 - 3 Min.

Kiwi-Pflanzen benötigen eine Rankhilfe. Sie werden bis zu 8 Meter hoch. Weil da einerseits keine Leiter mehr hochreicht und andererseits am Pflanzort keine bodennahe Lösung möglich war, lag ein „Rankbogen“ mit entsprechender Größe auf der Hand.

Wer sich im üblichen Angebot der Baumärkte umsieht, wird schnell feststellen, dass Rankgitter, Pergolen oder Rosenbogen eins gemein haben: selbst schlichte Konstruktionen haben solide Preise und orientieren sich mit ihren Dimensionen an Kleingärten oder Balkonen. Mein Rankbogen muss rund 3,5 Meter überspannen und zwei Kiwi-Pflanzen Halt bieten.

Die Suche für Angebote in diesen Dimensionen habe ich mir aufgrund der Erkenntnisse zum „Standard“ gespart. Selbst wenn es das gäbe, wäre der Preis dafür weit jenseits dessen, was der Kauf der erzielbaren Kiwi-Ernte auf Lebenszeit kosten würde. Es gab keine besonderen Design-Anforderungen, was die Idee „selbst bauen“ noch attraktiver machte.

Als Material dient Baustahl. Aktuell ist der gegenüber Holzbalken deutlich günstiger und vor allem „verfügbar“. Dazu kommt ein deutlich geringerer Wartungsaufwand. Bis der unbehandelte Stahl durchgerostet ist, ist es (mir) egal, ein Holzgerüst hat demgegenüber eine deutlich geringere Lebenserwartung.

Der freundliche Paketbote schaute ein wenig grimmig, als er die 28 Stäbe, 10mm x 1,70m, anlieferte. Das war hart an der Grenze des Gewichtslimits. Doch den Preisvergleich »Baumarkt ↔ Ebay« gewann der Onlinemarkt inklusve Anlieferung mit rund 50% Preisvorteil.

Ein Bogen mit 3,5m Spannweite, lichter Höhe von ca. 2,4m, hat eine Länge von ca. 9 Metern. Die Stücklänge von 1,7m führte zu 8,50 m, die sich aus fünf zusammengeschweißten Stäben ergeben. Diese „Prügel“ wurden mit eine Biegevorrichtung in annähernd gleiche Form gebracht. In grob dieser Form in den Rasen gesteckte Stahlstäbe ermöglichten mit Bindedraht die Fixierung zweier Bögen annähernd parallel zueinander.

Dazwischen wurden ein paar Querstreben eingeschweißt – dafür kam 8mm Material zum Einsatz, weil vorhanden. Damit war der Bogen formal fertig. Das Gerüst ist in dieser Form außerordentlich elastisch, weshalb es mit zwei Bodenankern und einem damit verbundenen dritten Mittelbogen versteift wurde.

Der märkische Boden – reiner Sand – würde die Stäbe schnell versinken lassen. Daher bekamen zwei großen U-Profilen aus der Wühlkiste mit dem Plasmaschneider passende Löcher verpasst. Verschweißt mit den Stäben fungieren sie als „Aufleger“.

Dieses Vorgehen ermöglichte den Ausgleich von Geländeunterschieden. Die Stäbe wurden vor dem Anschweißen unterschiedlich tief durchgesteckt. Letztendlich hat das Gerüst eine Breite von ca. 3,3 Metern und eine lichte „Durchlaufhöhe“ von 2,2 Metern.

Unbewachsen sieht es noch etwas trist aus, doch Kiwi sind sehr wuchsfreudig, das kann sich deshalb schnell ändern. Die Materialkosten liegen bei ca. 80 €. Die lassen sich — wahrscheinlich — mit den zu erwartenden Früchten in einem absehbaren Zeitraum amortisieren.

Davon unabhängig hat es erheblich mehr Spaß gemacht, sich selbst etwas auszudenken, als das Zusammenstecken von mehr oder minder passgenauen Formteilen eines Bausatzes. Die Frage, ob das dann besser aussähe, lässt sich indirekt beantworten, wenn „sowas“ in anderen Gärten gesichtet wird: „Im ersten Jahr vielleicht…“