Wer einen Betonmischer „herumstehen“ hat, kann den prima als Sieb für die Gartenerde nutzen.
Wer schon mal vor der Herausforderung stand, eine große Unkraut-verseuchte Fläche neu anzulegen, kann die Fläche abtragen und durch neue Erde ersetzten. Oder die vorhandene Oberschicht von Unkraut befreien. Ab 10m² wird das mehr als sportlich.
Ich hatte (für's Erste…) rund 60m², auf denen alles außer Gras wuchs. Die oberen 5 cm wurden abgehoben und auf einen „was mach ich damit“-Berg gehäuft, darunter umgegraben. Vorhersehbar fehlte natürlich anschließend Material. Eben die ca. 5cm, die angehäuft waren.
Die ursprüngliche Idee, das ein wenig trocknen zu lassen und dann abzuschütteln wurde ob der schieren Menge schnell wieder verworfen. Auf der Suche nach einem Helferlein, ist mir das Trommelsieb aufgedrängt worden. Die Idee ist bestechend, die aufgerufenen Preise ebenfalls. Also lag Selbstbau auf der Hand. Dafür gibt es sogar eine (dem Augenschein nach) brauchbare Anleitung, die auf Muskelkraft setzt. Die motorbetriebenen Selbstbau-Varianten laufen (wahrscheinlich) schnell mit den Aufwänden in die Region, die den Kauf eines Fertigprodukts attraktiv macht. Was allen gefunden Projekten gemein war: Sie kosten mehr oder weniger Zeit. Eher mehr, in der die eigentliche Arbeit unverrichtet liegen bleibt.
Da ist mir mein Betonmischer eingefallen, der wie so viele „Spezialmaschinen“ den größten Teil seiner Existenz ungenutzt herumsteht. Der ließ sich fix in ein „Trommel-Sieb“ umrüsten. Etwas anders zwar als die typischen Modelle, doch für den konkreten Zweck mutmaßlich sogar überlegen: Während bei den üblichen Trommelsieben „das Grobe“ recht flott auf der anderen Seite wieder herausfällt, wird bei dieser Konstruktion die Grasnabe ordentlich durchgeschüttelt und zurück gehalten. Bei einem Trommelsieb wäre die Wirkung dagegen sehr gering, weil die zusammenhängenden Teile wohl nahezu ungeschüttelt auf der anderen Seite wieder herausfallen würden.
Mit ein bisschen Zaundraht wurde aus zwei (herumliegenden) Feuerhaken eine Fixierung für ein bisschen (ebenfalls herumliegenden) Maschendraht gebastelt. Der Draht ist lediglich in der Trommel an den „Rührbalken“ durch verdrehen fixiert, die Feuerhaken werden ebenfalls lediglich durch einige Schläge drumherum verklemmt. Ginge sicher aufwändiger bzw. schicker. Doch wozu? Den Betonmischer einschalten, bis zu 2/3 mit Grasnabe füllen, ausschalten, „Siebgitter“ davor setzen, einschalten, Trommel auf „gerade“ kippen und laufen lassen. Nach etwa 15 Minuten hat es den größten Teil der Erde aus der Grasnabe herausgeschüttelt, Gräser und Wurzeln bleiben in der Trommel. Zumindest, wenn der Punkt abgepasst wird, ab dem das Sieb beginnt, die Wurzeln und Gräser zu zerfräsen. Zu weit kippen ist ebenfalls keine gute Idee, weil dann ein paar Brocken von den dahinter nachdrängenden gegen das Sieb gepresst werden und am Sieb keine Bewegung mehr stattfindet. Perfekt ist der Punkt, an dem der Trommelinhalt gut durchgewirbelt wird, ein Teil davon durch den von den Mischbalken provozierten Drang zum Ausgang folgend am Sieb entlang schrabbelt.Klappte überraschend gut bei der Schlichtheit der Konstruktion. Vor allem steht keine weitere „Spezialmaschine“ herum…