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energie,gedanken,mg4

Betriebskosten meines E-Autos

Erstellt: 27.07.2024 Lesedauer ~5:00 Min.

Wertverlust und Betriebskosten ist bei jedem Auto eine Sache, die schnell aus dem Blick gerät. Was es umso spannender macht, mal genauer hinzusehen. Erst recht nach dem Umstieg auf einen „Stromer“.

Der Kaufpreis

Für unseren MG4 haben wir rund 33.000 € bezahlt. Das war ein sechs Monate altes Vorführfahrzeug der „ersten Serie“ (ohne Heckwischer, mit „Müdigkeitssensor“), mit abnehmbarer Anhängerkupplung. Welcher Preis aktuell „realistisch“ für dieses Modell aufgerufen wird, ist unbekannt.

Lt. ADAC liegt der prognostizierte, monatliche Wertverlust für das Gefährt „heute“ bei 521 €. Nach fünf Jahren hätte es demnach noch ein paar Euro Schrottwert.

Für den Vorgänger CX-3 wurde nach 5 Jahren noch rund 60% des Kaufpreises erzielt. Der Wertverlust von Angeboten für gebrauchten E-Autos bei „mobile.de“ (Zulassungsjahr 2019 = fünf Jahre alt) ist vergleichbar, teilweise deutlich geringer1.

Ein altes, etwas verschmutztes Auto auf einem Parkplatz zwischen blitz-sauberen, neuen Autos. 🔍

»Fahren muss es, sicher sein muss es.«

So lange „tut´s das doch“. Je älter, desto geringer das Diebstahlrisiko, der Ärger bei Schrammen, der Wertverlust, … .
Alles gut für den Ruhepuls, Ressourcen und Umwelt.

Meine Neuwagen-Nutzungsdauer überschreitet teilweise erheblich die Annahmen gängiger Rechenmodelle:

»Fahren muss es, sicher sein muss es.«

So lange „tut´s das doch“. Je älter, desto geringer das Diebstahlrisiko, der Ärger bei Schrammen, der Wertverlust, … .
Alles gut für den Ruhepuls, Ressourcen und Umwelt.

Eine kurze Suche bestätigt eine erreichbare „Haltbarkeitsdauer“ von 10 Jahren (und mehr) für E-Autos. Was sie danach noch wert sind, wird maßgeblich davon abhängen, in welchem Zustand die Batterie dann ist.

Für die nachfolgende Rechnung wird nach 10 Jahren ein Restwert von 3.000 € für den MG angenommen. Das ergibt einen Wertverlust von 3.000 €/Jahr .

Versicherung

Dank jahrzehntelanger Unfallfreiheit kostet der Versicherungsschutz (SF40 mit 500 € Voll-/150 € Teilkasko-Selbstbeteiligung, unbegrenztem Personenschutz, Auslands- und Fahrerschutz) 270 €/Jahr.

Steuer

Bis Ende 2030 ist das Auto steuerfrei, anschließend fallen für ein halbes Jahr 21 € Steuern an. Danach jährlich 62 €. Für die Modellrechnung wird das zwecks besserer Vergleichbarkeit mit 31 €/Jahr zugrunde gelegt.

Fahrleistung

Unser Fahrzeug wird lediglich für Be- und Entsorgungsfahrten verwendet, weshalb es die meiste Zeit im Hof steht. „Kein Auto“ ist aufgrund der örtlichen Bedingungen und persönlicher Anforderungen keine Option (s. „Aber…“).

Die durchschnittliche Fahrleistung mit dem MG4 lag bei rund 12.000 km / Jahr. Das ist aufgrund besonderer Umstände ca. 25% mehr als in den vergangenen Jahren. Zur Vereinfachung wird das dennoch pauschal als jährliche Fahrleistung angesetzt.

Stromkosten

Bisher sind rund 2.400 kWh in die Batterie geflossen, davon rund 1700 kWh Solarstrom. Also 1700 x 0,08 = 136 € entgangene Einspeisevergütung und 500x0,75 € = 525 € für das Laden an Ladesäulen. Das sind im Mittel 567 € / Jahr2.

Die Ladesäulen sind ein schwer einschätzbarer Kostenfaktor. Während einige Anbieter aktuell die Preise senken, ziehen sie bei anderen Anbietern an. Beim selben Anbieter kann es stark variierende Preise geben.

Die Preisgestaltung und die Genauigkeit der Abrechnung an Ladesäulen ist noch ausgesprochen intransparent.

Wartungskosten

MG verlangt für den Erhalt des Mobility-Service eine jährliche Wartung, die rund 250 € kostet. Das entfällt zwar nach 7 Jahren, doch danach werden vermutlich erhöhte Verschleißkosten entstehen, deshalb bleibt das für die gesamte Zeit als Betrag in der Berechnung.

Radwechsel nerven, bei extremen Witterungsbedingungen ist der beste Ort für das Auto der Stellplatz unter dem Carport. Deshalb wurden Ganzjahresreifen aufgezogen. Die halten bei der angenommenen Laufleistung fünf Jahre. Anteilig sind das 100 €/Jahr .

Ob und in welchem Umfang darüber hinaus Reparaturkosten entstehen, ist noch unklar. Bisher war lediglich eine neue Starterbatterie (50 € ) fällig, weil der Wagen mal so lange stand, dass die vorhandene „leergesaugt“ und das Vertrauen in ihre Ladefähigkeit geschwunden war3.

Für Wischwasser, Wischblätter, gelegentlich Waschstraße, etc. fallen max. 200 €/Jahr an.

Rechnen

Der MG4 wird mit seinem Vorgänger CX-3 von Mazda verglichen – nur dafür liegen belastbare eigene Zahlen vor. Für den Mazda hinken die Annahmen, denn erfahrungsgemäß können ab dem 6., 7. Jahr die Wartungskosten bei Verbrennern kräftig anziehen. Da es dafür keine Erfahrungswerte beim MG und keine Zahlen für den Mazda gibt, bleibt das unberücksichtigt.

Nach aktuellem Wissensstand darf unterstellt werden, dass die Unsicherheiten bei den Betriebskosten in den kommenden Jahren eher E-Fahrzeugen als Verbrennern zugute kommen.

Meine Kostenrechnung für 10 Betriebsjahre:

WasMG4CX-3
Wertminderung 30.000,00 € 17.000,00 €
Versicherung 2.700,00 € 2.400,00 €
Steuer 310,00 € 1.240,00 €
Strom/Sprit 5.670,00 € 15.300,00 €
Reifen 1.000,00 € 1.000,00 €
Wartung 2.500,00 € 4.000,00 €
Sonstiges 2.000,00 € 2.000,00 €
Kosten (10 Jahre) 44.180,00 € 42.940,00 €

Trotz signifikant höherem Wertverlust und einem gemittelten Spritpreis von 1,70 €/l E10 über die gesamte Laufzeit für einen Verbrauch von ⌀ 7,5 l/100 km des CX-3 (eher die „Unterkante“), kostet mich ein – für mich – erheblich komfortableres, angenehmeres und in den von mir bei der Nutzung beeinflussbaren Umweltfaktoren ökologischeres Fahrzeug nur unwesentlich mehr (124 €/Jahr).

Aber…

Bei einer Suche nach gebrauchten MG4, werden momentan natürlich praktisch nur „Einjährige“ gefunden, deren Preise stark variieren. Einige Angebote liegen sogar über meinem Kaufpreis vor über einem Jahr. Weshalb der Kostenfaktor „Wertminderung“ mit großem Vorbehalt betrachtet werden muss.

Bei den Gebrauchtpreisen für schon länger verfügbare E-Fahrzeuge liegt der Wertverlust aktuell zwar etwas über dem von Verbrennern. Neuere Technologien verunsichern Gebrauchtwagenkäufer, weshalb dieser Markt erkennbar volatiler ist als beim etablierten Verbrenner-Markt. Doch je nach Prognose4 liegen die Angaben zum Teil erheblich unter den (augenscheinlich) marktgängigen Angebotspreisen.

Letztendlich spielen „Fakten“ eine maßgebliche Rolle: Wäre der Mazda über den Händler abgestoßen worden, der weniger als die Hälfte meines tatsächlich erzielten Preises anbot, wäre dessen Wertverlust nahezu identisch mit dem des MG. Dann lägen die Betriebskosten des MG im Vergleich dazu rund 1.100 € niedriger – pro Jahr.

Da der Kaufpreis mit der Fahrt vom Hof des Händlers zu 100% weg ist (→ „Totalverlust“), sind nur die den Geldbeutel belastenden und konkret bezifferbaren Kosten während der Nutzung objektiv relevant.

Der tatsächliche Wertverlust lässt sich nur anhand des Preises ermitteln, der bei einem tatsächlich Verkauf erzielt wird.

Je länger ein Auto gehalten wird, desto geringer fällt der bei genauerer Betrachtung aus. Da er in den ersten Jahren höher als in den Folgejahren ist, muss die wegfallende Anschaffung von anderen Fahrzeugen in diesem Zeitraum in die „Verlustkalkulation“ einbezogen werden.

Milchmädchenrechnung

Der »Wertverlust« unterstellt, dass ein Auto ein sinnloses Luxus-Objekt ist, dessen Besitz keinen Gegenwert schafft. Vereinzelt mag das der Fall sein, doch unsere Realität ist eine andere:

Fazit

Ohne Rücksicht auf den – faktisch hypothetischen – Restwert bzw. Wertverlust, kostet uns der MG4 im Jahr 1.275 € gegenüber 2.594 € für den Vorgänger CX-3.

Das ist eine Betriebskosten-Ersparnis von 1.319 €/Jahr.

Das Bild wurde mit der künstlichen Intelligenz des „Image-Creators“ von Microsoft erzeugt.

1Einschätzung „aus dem Bauch heraus“, ohne Kenntnis der Neupreise der angezeigten Marken. Unklar bleibt, ob die geforderten Preise tatsächlich erzielt werden.

2Wahrscheinlich liegt der tatsächliche Durchschnittspreis der zugekauften Ladung deutlich niedriger, eine genaue Ermittlung wäre aber (sinnlos) aufwendig.
Aufgrund überwiegend defensiver und vorausschauender Fahrweise liegt der Durchschnittsverbrauch „über alles“ bei rund 13kWh/100km.

3Aufgrund eines Verständnisfehlers meinerseits bzgl. der Wartungstermine war ich knapp über die Intervallfrist und damit aus dem Mobility-Service gerutscht. Kauf und Tausch in Eigenleistung war deshalb eine „betriebswirtschaftlich sinnvolle Entscheidung“.

4Die Preisprognosen für E-Fahrzeuge haben gemein, dass sie oft nur wenig gemein haben. Das untermauert die Beobachtung, dass es noch keine belastbaren Prognosen für die Wertentwicklung von E-Fahrzeugen – insbesondere neuen – gibt.